Abbreviaturen (Wiederholungen Teil II)
Abbreviaturen sind Abkürzungszeichen (von lat. brevis = kurz) für einzelne Noten und kleinere Notengruppen.Faulenzer
Der Faulenzer ist ein Zeichen zur Wiederholung von kleinen Notengruppen oder ganzen Takten.Früher war auch folgendes Zeichen üblich:
Mehrtaktige Pausen
Tonwiederholung
Soll eine Note mehrfach wiederholt werden, kann dies durch einen Strich am Notenhals geschrieben werden. Die Anzahl der Striche gibt die Länge der zu spielenden Noten an (nicht die Anzahl!). Also ein Strich bedeutet Achtelnoten, zwei Striche Sechzehntel usw. Die Anzahl der tatsächlich zu spielenden Noten ergibt sich aus der Gesamtlänge der Note.Hat die Note keinen Notenhals, werden die Striche dorthin geschrieben, wo sich der Notenhals befinden würde (also bei Noten bis zur dritten Notenlinie über die Note, sonst darunter). Viertelnoten werden durch kleine Punkte dargestellt.
Ein paar Beispiele:
Tremolo
Bei der Tonwiederholung von 32teln spricht man auch von Tremolo; d.h. daß die Noten nicht mehr genau gezählt werden, sondern so viele Noten wie möglich in der angegebenen Zeit gespielt werden (ähnlich wie beim Triller).Die Ausführung des Tremolos ist bei jedem Instrument anders: Bei Streichinstrumenten wird der Bogen in einer schnellen Zitterbewegung über die Saiten geführt; für Schlagzeuger bedeutet das Tremolo einen Trommelwirbel und Bläser realisieren das Tremolo durch die sogenannte Flatterzunge (Anstoßen des Tones mit einem rollenden Zungen- oder Gaumen-"R").
Tonwechsel
Analog zur einfachen Tonwiederholung kann ein schneller Wechsel zwischen zwei Tönen notiert werden. Die bekannteste Schreibweise sind halbe Noten, die durch einen Balken verbunden werden:Die Gesamtdauer der Figur entspricht dabei der Hälfte der notierten Notenwerte, also hier insgesamt eine halbe Note.
Da die Notation an eine Brille erinnert und diese Figur ganz typisch für eine Baßbegleitung ist, sagt man auch scherzhaft "Brillenbässe" dazu.
Es funktioniert aber auch mit anderen Notenwerten, die Balken werden einfach zwischen die Noten geschrieben:
Auch mehrere Noten im Wechsel sind kein Problem:
Bitte nicht verwechseln:
Simile, Sempre und Segue
Simile ist (wie fast immer) italienisch und bedeutet "ähnlich". Diese Anweisung findet man in den Noten, wenn eine bestimmte Spielanweisung über das ganze Stück fortgesetzt werden soll.Sempre steht dagegen für "immer", hat aber praktisch die gleiche Bedeutung. Netterweise steht beim sempre noch dazu, welche
Spielanweisung fortgesetzt werden soll:
Ausführung wie oben.
Eine Kombination aus Simile und Tonwiederholung kann dann so aussehen:
Segue (auch ital.) heißt "es folgt". Diesen Hinweis findet man am Ende einer Seite, um daran erinnert zu werden, daß das Stück auf der nächsten Seite weitergeht. Es kann aber ebenfalls in gleicher Weise gebraucht werden wie simile.
Seite erstellt: 04.10.2007, letzte Änderung: 27.12.2007
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