Musikzeit - Theorie - Tonleitern

Tonleitern

Für eine Tonleiter wählt man aus allen verfügbaren Tönen bestimmte Töne heraus. Diese werden aufsteigend dargestellt, wobei man zur Darstellung der Tonleiter meist nur eine Oktave verwendet. Grundsätzlich können zum Spielen natürlich die Töne aller Oktaven verwendet werden.
Jede Tonleiter hat einen Grundton, von dem die Tonleiter beginnt. Die Abstände der Töne zueinander charakterisiert die Tonleiter.

Diatonik

Die in der europäischen Musik gebräuchliche Tonleiter. Sie besteht aus 7 Tönen (plus der Grundton oktaviert). Die Tonabstände sind Ganz- und Halbtonschritte. Die diatonischen Tonleitern kann man noch einmal unterteilen in

Chromatik

Chromatische Tonleitern bestehen aus einer Folge von 12 Halbtönen. Sie besteht also aus allen verfügbaren Tönen. Der Abstand zwischen allen Tönen ist gleich groß, nämlich genau ein Halbtonschritt. Bei der Chromatik gibt es keinen Grundton, jeder Ton kann Anfang oder Ende sein.
Die chromatische Tonleiter wird vor allem in der Zwölftonmusik verwendet.

Zwölftonmusik

Die Zwölftonmusik benutzt - wie der Name sagt - alle zwölf Töne gleichzeitig, baut also auf der Chromatik auf. Sein "Erfinder" und berühmtester Vertreter war Arnold Schönberg.
Um die Zwölftonmusik zu verstehen, muß man jedoch ein wenig die Musikgeschichte betrachten.
In der Klassik war die Tonalität beherrschend, d.h. daß sich jeder Ton in einem bestimmten Verhältnis zum Grundton verhält. Man kann alles harmonisch ausdeuten und bestimmen.
Schon mit der Romantik begann man an diesen Ketten zu rütteln, immer abenteuerlichere Akkorde traten auf. Akkorde mit Septe und None wurden zur Normalität.
Im Impressionismus reihte man teilweise schon Akkorde aneinander, die sich nicht mehr tonal deuten ließen.
Im Expressionismus schließlich wollte man weg von jeder Tonalität. So kommt es auch, daß das markanteste Merkmal der Zwölftonmusik ist, daß es keinen Grundton, keine Tonart mehr gibt. Alle Töne sind vollkommen gleichberechtigt. Um sicherzustellen, daß man nicht unabsichtlich einen Ton bevorzugt, indem man ihn häufiger spielt, wurde die Regel aufgestellt, daß ein Ton erst dann wieder erklingen darf, wenn alle anderen elf Töne gespielt wurden. Dazu stellt man aus den 12 Tönen eine Reihe auf, die dann variiert und wiederholt wird. Die Reihenfolge der Töne darf dabei nicht verändert werden, sondern nur der Rhythmus, Betonung, Dynamik usw.
Der Gipfel der Zwölftonmusik war dann die serielle Musik. In der seriellen Musik muß sich jeder Ton vom vorhergehenden in allen Merkmalen unterscheiden (Tonhöhe, Länge, Dynamik, Ausdruck, ...) Daß das keine eingängigen, wohlklingenden Melodien erzeugt, kann man sich denke ich auch ohne Hörbeispiel vorstellen.

Pentatonik

Die Pentatonik ist eine der ältesten Tonleitern und auch heute noch in vielen Gebieten verbreitet. Sie besteht aus 5 (griech. pente = fünf) Tönen und enthält keine Halbtonschritte, sondern nur Ganztonschritte und Terzen. Ohne Halbtonschritte kann nämlich keine Spannung entstehen und damit auch kein Auflösungsbedürfnis. In der Pentatonik kann jeder Ton der Grundton sein. Pentatonische Musik hat einen schwebenden, offenen Charakter und wird in der Gitarrenmusik oft als Tongrundlage für Soli verwendet.
Stammtöne: f-g-a-c-d
Abgeleitete Töne: fis-gis-ais-cis-dis

Ganztonleiter

Wie der Name andeutet, besteht diese Tonleiter nur aus Ganztonschritten.
Sie ist tonartlich unbestimmt, da charakteristische Halbtonschritte fehlen und hat einen fremdartiger Klang.
Ganztonleiter

Bluestonleiter

Die Blues-Melodik kann mit unserem Notensystem (und vielen Instrumenten) nicht genau wiedergegeben werden. Die typischen Jazz-Instrumente sind jedoch in der Tonhöhe variabel und können die sogenannten "blue notes" spielen.

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