Musikzeit - Theorie - Dur-Tonleiter

Dur-Tonleitern

Die Dur-Tonleiter klingt sehr fröhlich, strahlend und etwas hart (lat. durum = hart).
Sie besteht aus Ganztonschritten. Nur zwischen dem 3. und 4. Ton und zwischen dem 7. und 8. Ton befindet sich ein Halbtonschritt.
Notenbild: C-Dur-Tonleiter

Kreuz-Tonleitern

Schreibt man nun von d aus die Töne auf, stellt man fest, daß die Tonabstände nicht mehr den Regeln der Durtonleiter entsprechen!
Notenbild: D-Dur-Tonleiter falsch (ohne Vorzeichen)

Der erste Halbtonschritt befindet sich bereits zwischen 2. und 3. Ton und nicht wie gefordert zwischen 3. und 4. Erhöht man nun das f um einen Halbton zum fis, ist zwischen 2. und 3. Ton ein Ganztonabstand, und zwischen 3. und 4. der benötigte Halbtonabstand. Das gleiche Problem findet sich noch einmal beim c, das einen Halbton zu niedrig ist und deshalb zum cis erhöht wird. So ergibt sich die korrekte D-Dur-Tonleiter:

Notenbild: Die korrekte D-Dur-Tonleiter mit Vorzeichen

Wenn man schnell und einfach herausfinden will, bei welcher Tonart, welche Töne verändert werden müssen, sollte man sich des Quintenzirkels bedienen.

Wie der Name verrät, spielen hier Quintabstände eine große Rolle. Man beginnt nämlich bei der Tonart C (die ohne Vorzeichen) und hangelt sich über Quintabstände zu den nächsten Tonleitern weiter. Von C eine Quinte aufwärts ist das G, dann folgt das D, dann A, dann E, schließlich H und als letztes Fis. Jede dieser Tonarten hat ein Kreuz mehr als die vorhergehende Tonart, also G ein Kreuz, D zwei Kreuze, A drei Kreuze usw.

Das gleiche Spiel funktioniert nun auch in die andere Richtung. Man startet von C und wandert die Quinten abwärts. Statt Kreuze verwendet man nun Bs.
Bild vom Quintenzirkel

Okay, nun weiß man, wieviele Vorzeichen eine Tonart hat.
Jetzt muß man nur noch herausfinden, welche Töne betroffen sind!
Bei den Kreuz-Tonarten geht das so:
Man übernehme die Kreuze von der vorhergehenden (also entgegen der Uhrzeigerrichtung stehende) Tonart und erhöhe den siebten Ton der Tonart.
Beispiel: G-Dur, Übernahme der 0 Kreuze von C-Dur, plus Erhöhung des siebten Tones f zu fis.
Man kann sich auch einfach merken, daß das erste Kreuz ein fis ist, und jedes folgende genau eine Quinte (schon wieder Quinten!) höher ist!
Und die B-Tonarten sind ähnlich, nur liegt hier die vorhergehende Tonart im Uhrzeigersinn und man verändert nicht den siebten Ton, sondern den vierten.
Beispiel: F-Dur, Übernahme der 0 Bs von C-Dur, plus Erniedrigung des vierten Tones h zu b.
Auch hier kann man sich einfach merken, daß das erste B ein b ist, und jedes weitere eine Quinte (verflixt und zugewuffelt, wer keine Quinten mag, hat ein Problem) tiefer(!).

Die so ermittelten Vorzeichen schreibt man nun zu Beginn jeder Zeile direkt hinter den Notenschlüssel und vor die Taktangabe (die nur in der ersten Zeile geschrieben wird). In welcher Reihenfolge und in welcher Lage die Vorzeichen notiert werden, ist festgelegt:     

Solmisationssilben

Da das Schema zum Aufbau der Dur-Tonleiter immer gleich ist, egal in welcher tatsächlichen Tonhöhe die einzelnen Töne liegen, bezeichnet man die Stufen auch mit Tonsilben, den sogenannten Solmisationssilben. Hier als Beispiel an der C-Dur-Tonleiter. Aber auch alle anderen Dur-Tonleitern nutzen diesselben Töne, d.h. auch die F-Dur-Tonleiter fängt mit "do" an.
Notenbild: Solmisationssilben

Diese Silben entstanden schon im Mittelalter und waren die Anfangsbuchstaben der Zeilen eines Verses, bei dem jede Zeile einen Ton höher begann. Damals wurde statt des "do" ein "ut" verwendet, das man aber später wegen der besseren Singbarkeit ausgetauscht hat. Auch wird das "si" in einigen Gegenden durch "ti" ersetzt.

In der DDR waren die Silben JA LE MI NI RO SU WA JA sehr beliebt. Bei diesen Silben sind die verwendeten Konsonanten und Vokale alphabetisch geordnet, außerdem sind die Halbtonschritte durch Verwendung des gleichen Vokals (MI-NI und WA-JA) hervorgehoben.

Auch wenn es wie eine bloße Umbenennung von Tönen erscheinen mag, steckt hinter dem Begriff "Solmisation" oft eine umfangreiche Philosophie über die richtige Vermittlung von musikalischen Grundlagen.

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Seite erstellt: 2000 / 2001, letzte Änderung: 08.04.2006

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